Vor zurückgezogenem Vorhang und ansonsten nicht näher definiertem Hintergrund sitzt ein Mann in den besten Jahren, der auffallend elegante gekleidet ist. Über einem braunen Wams trägt er eine kleine Halsberge, modischer Rest einer militärischen Reiterausstattung. Darüber folgt ein breiter weißen Spitzenkragen, das Wams ist an den Oberarmen geschlitzt, so dass das faltenreiche Hemd aus feinem Leinen zum Vorschein kommt. All diese Elemente weisen auf die niederländische Mode des goldenen Zeitalters. Der sitzende Herr hat seinen linken Unterarm auf einem Tisch abgelegt, auf dem ein sehr schmales, hohes, mit Bier gefülltes Stangenglas steht. In seiner Rechten hält er ein Pfeife. Seinen rechter Unterschenkel hat er angewinkelt und über den ausgestreckten linken geschlagen. Er ist mit Kniehosen und Strümpfen im ähnlichen Braunton und Schuhen mit großen Lederrosetten bekleidet. Hinter seinem rechten Oberschenkeln angeschnitten ist ein Knabe zu erkennen, der mit seiner Rechten auf den Porträtierten weist und in der Linken eine Blüte hält. Vielleicht ist die Blume ein Hinweis auf die Brautschau des Porträtierten, dann wäre das Bild für die Angebetete bestimmt. Vielleicht handelt es sich aber auch um eine Darstellung der Sinne, bei der Blumen und Pfeife für den Geruchssinn stehen. Die Malerei ist so stark nachgedunkelt und verschmutzt, dass gegenwärtig keine tieferen Aussagen möglich sind. Weder Signatur oder Datierung sind zu erkennen. Ein ehemals vorhandener Rahmen ist verloren. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums.
